LaTeX für Buchautoren

Buchansicht LaTeX für Buchautoren, Band 1

Das Textsatzsystem LaTeX sollten wir Buchautoren nicht nur den Studenten und Wissenschaftlern überlassen. Es ist auch für Romanautoren ein ideales Werkzeug. Und selbstverständlich ist auch dieses LaTeX Fachbuch mit LaTeX geschrieben worden. LaTeX ist eines der besten Beweise dafür, dass der Spruch »Was kostenlos ist, kann nichts taugen« nicht stimmt.

Band 1 EINFÜHRUNG:
Taschenbuch 17x22 cm, 228 Seiten, Erscheinungsdatum: 2. Auflage 8. April 2019, ISBN: 978-3752873474, Verlag: Books on Demand, Norderstedt, Preis: 19,90 Euro

Das Buch kann in allen guten Buchhandlungen bestellt werden und ist auch im Buchshop des Verlages und bei Amazon erhältlich.

 

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Über LaTeX

LaTeX ist ein aus dem Vorläufer TeX weiterentwickeltes Textsatzsystem. Neben LaTeX gibt es noch einige weitere Entwicklungen, die alle auf TeX basieren. Jedes dieser Systeme hat seine Vor- und Nachteile. Im ersten Band (Einführung) behandle ich überwiegend LaTeX und PdfLaTeX. Urvater des Programms TeX ist Donald E. Knuth, der 1977 an der Stanford University begann, ein Textverarbeitungssystem auf Unix Rechnern zu entwickeln, um damit wissenschaftliche Arbeiten zu erstellen. Das System sollte als freie Software (OpenSource) rechner- und betriebssystemunabhängig auf allen verfügbaren Computerplattformen vom Mikrocomputer bis zum Großrechner laufen. Einfach ausgedrückt erstellt TeX im sogenannten Übersetzungsvorgang aus dem mit einem Editor erstellten Text eine Datei, die beschreibt, wie das Dokument auszusehen hat. Es ist eine Art Grafikdatei, die unabhängig vom Ausgabegerät immer gleich aussieht. Und so ist es auch noch heute. In den meisten Fällen wird heute eine PDF-Datei als Ausgabedatei erstellt, die dann auf dem Bildschirm mit einem PDF-Reader angesehen oder auf einem beliebigen Drucker ausgedruckt werden kann.

Als Buchautor werden Sie diese PDF-Datei, den sogenannten Buchblock, an Ihren Verlag senden. Ein Schwerpunkt bei der Entwicklung von TeX war damals die korrekte Darstellung auch komplizierter wissenschaftlicher Formeln. Selbst heute, über 40 Jahre später, reicht keine andere Textverarbeitung an die korrekte Formeldarstellung heran. Das Programm machte zunächst unter dem Namen TeX (den griechischen Buchstaben Tau, Epsilon und Chi) als ein System für technischen Text Geschichte. Es verbreitete sich schnell unter Wissenschaftlern und dabei wurden dann mit zunehmender Anwenderzahl auch die Probleme deutlich, die viele Anwender mit dem Layout der Texte und den wenig verständlichen Befehlen hatten. Auch die erforderlichen Handlungsabläufe, um aus dem erstellten ASCII-Text eine druckbare Datei zu machen, überforderten alle, die nicht gerade in der damals noch dünn besiedelten IT-Welt aufgewachsen waren. Die Anwendung der Software blieb daher anfangs nur Programmierprofis vorbehalten, da TeX mehr einer Programmiersprache ähnelte, als einem Textverarbeitungssystem.

Hier kam dann Leslie Lamport ins Spiel. Er entwarf das LaTeX-System, ein Softwarepaket, das die Benutzung von TeX deutlich vereinfachte, da es die kryptischen TeX-Anweisungen durch verständliche Makros (auch Befehle genannt) ersetzte. Durch Aufruf eines kurzen Makros wird ein Befehl ausgelöst, der eine mehr oder wenige große Anzahl von TeX-Anweisungen ausführte, um die sich der Anwender jetzt nicht mehr im Einzelnen kümmern musste. Ein Befehl in LaTeX beginnt immer mit einem Backslash ≫\≪ und kann weitere {Parameter} und [Optionen] enthalten. Pflichtangaben werden in geschweiften Klammern angegeben. Optionale Angaben erkennt man an den eckigen Klammern. Während die Angabe von Optionen, wie der Name schon ausdrückt, erfolgen kann oder auch nicht (die Angabe ist optional), ist die Angabe von erforderlichen Parametern zum Befehl Voraussetzung für die korrekte Ausführung des Befehls.

Das Dokumentenlayout (Ein Artikel, Brief oder Buch) wird aufgrund einiger weniger Vorgaben (Papiergröße, Schriftart, Schriftgröße …) berechnet, sodass es erprobten typografischen Vorgaben aus dem Buchdruck entspricht. Der Autor muss sich nicht mehr um Größe der Ränder, Abstände der verschiedenen Abschnitte oder Schriftgrößen von Titeln, Untertiteln und Standardtexten kümmern. Alles wird aus wenigen Vorgaben des Nutzers berechnet, die dieser dem Dokument am Anfang in der sogenannten Präambel mitteilt. Daraus werden die benötigten Daten auf Basis der langen Erkenntnisse aus dem Buchdruck nach typografischen Gesichtspunkten berechnet. ... (weiter im Buch)